Lernen und Bildung sind die einzig unbegrenzten Ressourcen mit globaler Zukunftsperspektive. Das hat der Club of Rome, in unzähligen Konferenzen und Studien der letzten 50 Jahre festgestellt und deshalb 2004 ein Reformschulnetzwerk gegründet.
Das TSG war seit 2006 "Club of Rome-Schule in Gründung" (ursprünglich 165 Bewerberschulen bundesweit). Nach dreijähriger Probe- und Entwicklungszeit bekam unser Gymnasium, eine von bundesweit 16 ausgewählten Schulen, im November 2009 die Lizenz als "Club of Rome-Schule" (letzte Überprüfung 2019 / nächste Lizenzierung 2024).
(CoR-Schule, erklärt für Kinder von Tim Florijanovic, Lisa Allgaier, Mirjam Henger)
Wir müssen das geschlossene deutsche (Hoch)Schulsystem endlich aufbrechen, wenn Schule zukunftsfähig werden soll (TSG-Schulleiter Ralf Heinrich, seit 12 Jahren stellvertretender Vorsitzender im Leitungsteam der Club of Rome-Schulen, HH). Im Jahr 2018 bekam das TSG, ausgewählt aus bundeseit über 500 Bewerbungen, den in Deutschland höchst dotierten ENSA-Schulpreis des Bundespräsidenten (im Sj. 2019/20 knapp € 20 000 finanzielle-/ Schulentwicklungsförderung im Bereich Internationalität und interkulturelle Bildung). Das Gymnasium in St. Georgen wurde so in einem wesentlichen Teil seiner Pädagogischen Club of Rome-Schulentwicklung bestätigt und unterstützt:
"Unter dem Motto "Think global – act local!" legt das TSG den Fokus auf ganzheitliche Bildung und nachhaltiges Handeln, so die Begründung der Jury in Berlin.
Schulleben und Unterricht orientieren sich an den großen Leit- und Leidfragen der Menschheitt ("Think global..."). Lernen an der Club of Rome-Schule wird der Komplexität der modernen Welt gerecht.
Offener, auch projektorientierter Unterricht, das globale Denken und Lernen, ist aber im Leben, das heißt vor Ort verankert (TSG-Partnerprojekte). Junge Menschen erfahren sich als selbstwirksam in der fächerverbindendenden und praxissorientierten Erarbeitung von kompetentem, will heißen verantwortlichem und
nachhaltigem Handeln ("...act local").
„Global“ bezieht sich auf die Grundrichtung unseres Denkens und Handelns, das vom Ganzen her und auf das Ganze hin ausgerichtet werden soll. Ausgehend von den großen Fragen und weltweiten Zusammenhängen wie Vernetzungen wird die einzelne (Fach)Kompetenz ausgewählt und erarbeitet . Das unterscheidet sich von der induktiven Herangehensweise, die in unserem westlichen, sehr analytischen Denken (leider auch in Bildungsplänen) tief verhaftet ist, wobei am Ende oft die Gesamt- und Zusammenschau der Dinge auf der fachlichen Strecke bleibt. So sollte etwa der Mensch als Ganzes gedacht werden, mit Kopf, Herz und Hand und nicht wie etwa in der Schulmedizin (AllgemeinmedizinerInnen ausgenommen) in einzelnen, rein körperlichen Funktionen (ganzheitlich).
Mit diesem innovativen Club of Rome-Profil wollen wir nicht nur den gesetzlichen Anforderungenn des Bildungsplans gerecht werden. Es geht vielmehr darum junge Menschen auf die Lebenswirklichkeit und ihre Verantwortung in der globalisierten Welt vorzubereiten.
Broschüre: Das TSG als Club of Rome-Schule (Stand 2020)
"Club of Rome-Schule", das bedeutet (im Überblick /Bild und Kurztext):
Globales und wirklich nachhaltiges Denken, Lernen wie Handeln braucht zunächst den (Über)Blick aufs Ganze. Das gilt nicht nur in globalen Zusammenhängen wie Umwelt oder Klima, das gilt besonders in Sachen Bildung. Schließlich versuchen wir seit der baden-württembergischen Bildungsreform 2004 mit dem neuen fächerübergreifenden Kompetenzansatz ("Bildungsplan" 2004) von der bisherigen unverbundenen Anhäufung fachspezifischer Wissensbausteine ("Lehrpläne") zu einer ganzheitlicheren und nachhaltigeren Gesamtkonzeption und Organisation lebensnaher Bildung zu kommen.
Manches wird hierbei erst deutlich, wenn man aus der Entfernung oder mit etwas mehr Distanz auf das eigene System schaut. Dieses System Schule muss wiederum als Ganzes begriffen werden auf welches alle Einzelbausteine des Lernens (etwa die Fächer...) immer wieder neu bezogen werden. Schule kann wiederum in andere Systeme, etwa die Stadt eingebettet werden, wenn es ein klares Partnerkonzept und verlässliche Kooperationen und Unterstützungsstrukturen gibt...
Genau diese ganzheitliche und systemische Sicht wollen wir auch im Rahmen des CoR-Schulnetzwerkes immer wieder gewinnen. Hier hilft systematische Grenzüberschreitung zur Wirtschaft, zu Bildungspartnern oder anderen Organisationen, gerade weil wir die Betriebsblindheit im deutschen Bildungssystem der Schulen und Hochschulen als zentrale Ursache unserer Bildungsmisere erkannt haben.
Hinter unserem CoR-Profil steht ein durchdachtes PädagogischesTSG-Schulprofil
und ein bundesweites Reformnetzwerk innovativer Schulen mit ebenso klaren Leitideen:
Frieden und Gerechtigkeit, ein weltweit faszinierender, weil funktionierender Kreislauf der Natur, lebensfreundliche moderne und nachhaltige Technik sowie Wirtschaft, als auch kulturelle Vielfalt, erfüllende Arbeit für alle, Gesundheit oder einfach "nur" privates, persönliches sowie familiäres Glück, aber für alle...
. ..unsere wirklich wichtigen Werte und Ziele lassen sich nur systemisch wie weltweit denken und nur in dieser Gesamtschau verwirklichen...
...das galt schon zu Zeiten von Kolumbus, das galt auch in den 70er Jahren, als das Wachstum bei uns noch grenzenlos schien und das wird uns heute angesichts weltweiter Wirtschafts- und Informationsflüsse leider immer noch zu wenig bewusst. Wir realisieren es allerdings zunehmend, sei es vor den Preisschildern der Tankstellen oder angesichts regelmäßiger Umweltkatastrophen, sei es angesichts der Bilder von Hunger und Elend in der Dritten Welt oder in der Kontroverse um Wirtschaftsgipfel und Globalisierung.
Lernen und Bildung sind die einzig unbegrenzten Ressourcen mit globaler Zukunftsperspektive. Das hat der Club of Rome, eine internationale Gruppe von etwa 100 global agierenden und denkenden Persönlichkeiten in unzähligen Konferenzen und Studien festgestellt.
Im dt. Club of Rome-Schulnetzwerkmit 17 innovativen Schulen aus unterschiedlichen Schularten und Bundesländern, entwerfen und realisieren wir pädagogische Modelle, welche den Kindern und Jugendlichen und ihrer globalisierten Welt gerecht werden sollen. Langfristiges Ziel ist nicht Elite-Bildung, sondern die Modernisierung der Bildungslandschaft durch pädagogische Impulse sowie durch Netzwerkarbeit (später auch mit Paten- und Partnerschulen vor Ort), wobei wir zunächst einmal "vor der eigenen, in unserem TSG-Fall vor der gymnasialen Haustür kehren". Pädagogische Visionen in konkrete Schulwirklichkeit umgesetzt sind die Basis für langfristige Bildungs- und Erziehungspartnerschaft auf neuen Wegen.
No Limits to Learning
Ganzheitlichkeit prägt den CoR-Bildungsweg in systemischem Lernen, Denken und Handeln: Es geht immer und zuerst darum, das Ganze in den Blick zu nehmen. Gemeint ist der ganze Mensch, mit Kopf, Herz und Hand. Gemeint ist die ganze Schule, mit SchülerInnen, Lehrkräften, Eltern, Angestellten, mit dem Schulträger, außerschulischen Partnern und räumlichen Gegebenheiten. Es geht auch um den ganzen, bei uns immerhin achtjährigen gymnasialen Bildungsweg, mitsamt der Vergangenheit (Grundschule und Kindergarten) sowie
der Perspektive (Hochschul- oder Berufsreife), aber auch mit dem sozialen und gesellschaftlichen Rahmen des Lernens. Aus einer globalen Perspektive heraus gilt es durch Bildung vor Ort, im persönlichen und schulischen Handeln sowie in unterschiedlichsten Beziehungen (s. u.: “Verantwortung“) die Zukunft der Welt aktiv und kreativ mit zu gestalten (ökologisch vernünftig, ökonomisch und sozial gerecht, nachhaltig und offen…).
Verantwortung ist höchstes Bildungsziel: SchülerInnen entwickeln sich zu mündigen Bürgern in lokaler, regionaler, landesweiter, europäischer und globaler Verantwortung. Selbstverantwortung ist dabei der erste Schritt, nicht nur für die SchülerInnen, sondern für die ganze Schule. Selbstverantwortung war schon vor der Club of Rome-Bewerbung (2005/06) oberstes Ziel in unserem pädagogischen TSG-Schulprofil. Lehrkräfte, SchülerInnen und Eltern haben es 2004 gemeinsam auf den Weg gebracht. Unter dem Dach des CoR-Netzwerkes werden wir diesen Weg konsequent und mit professioneller Unterstützung weiter verfolgen.
Bildungsreform, Bildungsplan und Bildungsstandards
Noch in weiteren Punkten deckt sich das Club of Rome - Schulkonzept mit Zielen der Bildungsreformen (BW 2004/2017). Diese Bildungsstandards der neuen Bildungspläne im achtjährigen Gymnasium sind die gesetzliche Grundlage unserer Arbeit.
Einem bewusst ausgedehnten internen Meinungsbildungsprozess 2005 mit Lehrkräften (80 %), Eltern und SchülerInnen (100% Zustimmung der Schulkonferenz) folgte im Frühjahr die erfolgreiche Bewerbung des TSG St. Georgen beim Club of Rome.
Seit August 2006 sind wir nun Club of Rome – Schule in Gründung und sowohl die Schulleitung wie einzelne Lehrkräfte haben auf unterschiedlichen Club of Rome – Treffen in Hamburg, Fulda oder Kassel erfahren, wie wertvoll der Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeit in diesem bundesweiten Netzwerk innovativer Schulen sein kann.
In einer Serie von Gesprächen mit potenziellen Partnern vor Ort, sowie in Karlsruhe, Hamburg und Bonn durften wir zudem viel Mut und Optimismus schöpfen. Insbesondere auch bei den Club of Rome – Bildungstagen im April 2006 in St. Georgen wurden wir mit viel Offenheit und Bereitschaft zum Engagement in Sachen Bildung bestärkt.
Gleiches galt für die konstituierende Sitzung des Club of Rome - Beirates im Herbst 2006. Dieses zweimal jährlich tagende Kuratorium Schulentwicklung des Thomas-Strittmatter-Gymnasiums St. Georgen trifft sich jeweils im Großen Sitzungssaal des Rathauses, unten in der Bergstadt. Unterhalb dieser Ebene laufen bereits viele Projekte und Prozesse, auf dem Weg zur "Club of Rome-Schule".
Durch die Vergabe einer Lizenz sollen ausgewählte Schulen zu den modernsten Schulen in Deutschland entwickelt werden.
Ziel ist es, staatliche sowie private allgemein bildende Schulen anzusprechen und die "CoR-Schule" zur Leitmarke zu entwickeln.
Eine
ganzheitliche, breite und tiefe Ausbildung in klassischen Disziplinen wie Sprachen,
Geschichte, Mathematik und Naturwissenschaften bilden die Grundlage einer CoR-Schule. Ganzheitliches Lernen wird sowohl als konzeptioneller
Hintergrund als auch in der Förderung der konkreten Arbeit alltäglich
berücksichtigt.
Dem unterrichtlich-pädagogischen Konzept liegen nationale und internationale
Erkenntnisse und Erfahrungen zugrunde, die in dieser anspruchsvollen Form
wohl in keiner deutschen Schule zu finden sind.
(Text: Club of Rome)